Sensibilisierung für Machtverhältnisse und Sexismus
Seit vielen Jahren sind die Tage Neuer Musik an der Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik (HfKM) eine gute Tradition in den ersten Tagen des neuen Jahres. Die Musikhochschule bezeugt damit in einer Reihe von Konzerten stets ihren geweiteten Blick auf die Musikentwicklungen und Strömungen der jüngsten Vergangenheit des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
Wenn die Tage Neuer Musik 2024 vom 15.-18. Januar an der Hochschule stattfinden, stehen sie diesmal unter dem Titel „Im Moment der Ewigkeit…“ als übergeordnetes und verbindendes Motiv zwischen den verschiedenen Veranstaltungen. Als Masterprojekt im Studiengang Dirigieren trägt Lauren Avila Molina die Verantwortung für die diesjährige Programmgestaltung und Organisation der vier Konzerttage, die erneut fast ausschließlich von Dozenten und Studierenden der HfKM künstlerisch getragen werden. Für die kunstvolle und farbenreiche Gestaltung des Layouts konnte Molina den kubanischen Grafiker Yoan Rivero gewinnen.
Oliver Messiaens bewegendes und intensives Quartett „Quatour pour la fin du temps“ wird – wie auch in den Jahren zuvor – am Erinnerungstag seiner Uraufführung (15. Januar 1941 im Kriegsgefangenenlager Görlitz) den Veranstaltungsreigen am Montag um 19 Uhr im Konzertsaal der HfKM eröffnen, ehe Lauren Avila Molina als Dirigentin mit den Hochschulchor mit alten und neuen Vokalwerken darauf antwortet. „Das Thema der Ewigkeit ist sowohl in Messiaens Quartett als auch in den ausgewählten Chorwerken hochpräsent. Unendlichkeit in der Zeit und in der Musik sind ebenso in der Musik der Gregorianik und der Musik des 16. Jahrhunderts deutlich zu spüren, wie auch in der Instrumentalmusik, die an den vier Tagen zu erleben sein wird“, erzählt Lauren Avila Molina über ihre künstlerische Konzeption.
Musik für Klavier des stilprägenden deutschen Komponisten Helmut Lachenmann steht am Dienstag im Mittelpunkt des Konzerts von Studierenden (19 Uhr), als Ergebnis eines Workshops mit dem Komponisten und Wissenschaftlers Tobias Eduard Schick vor einigen Wochen. Gleich zu vier spannenden kammermusikalischen Uraufführungen aus der Feder von amerikanischen, kubanischen und deutschen Komponisten kommt es dann mit dem Ensemble „Ekkip“ (Ensemble der HfKM für Neue Musik) am Mittwoch um 17 Uhr unter der Leitung von Daniel Toledo Guillén. Am Donnerstag enden die Tage Neuer Musik schließlich mit einem Gottesdienst in der Studienkirche St. Andreas und anschließendem Improvisationskonzert an der Goll-Orgel des Konzertsaals. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Spenden sind herzlich erbeten.
Christine Lindermeier, Klavier
Yui Iwata-Skweres, Violine
Michael Wolf, Klarinette
Tomasz Skweres, Violoncello
Werke von Olivier Messiaen, Laura Jekabsone, Giovani Pierluigi de Palestrina, Steven Heelein u. a.
Karen Hernandez Aguilera, Orgel
Leitung: Lauren Avila Molina
Studierende interpretieren Werke von Helmut Lachenmann (*1935)
Mitwirkende:
Kyung-Hae Kim, Thu-Huong Ton, Christina Graf, Sarah Eder, Kassandra Diegritz, Alexander Lakatar, Anna Sophie Moosheimer, Florian Hölzl, Lotta Kraus
Fanny Wendschuh, Violine I
Mirjam Enser, Violine II
Anna-Lena Linke, Violine III
Lena Schlauderer, Viola
Benedikt Schäfer, Cello I
Sebastian Stoiber, Cello II
Jakob Helbich, Cello III
Camila Wagner, Cello IV
Valentin Schuld, Posaune
Karen Hernandez Aguilera, Klavier/Orgel
Leitung: Daniel Toledo Guillén
Uraufführungen von Ben Zervigon (USA), Antonio Eggert (Deutschland), Daniel Toledo Guillén (Kuba) und Max Brunner (Deutschland)
Moises Santiesteban Pupo, Antonio Eggert, Benedikt Kotch und Ludwig Orel improvisieren an der Orgel